Now, that's cool.

1. Jim Ross
Absolut abgefahren – ich hatte keine Ahnung, wie unglaublich dämlich man aus der Wäsche gucken kann. Wenngleich der Trade von Good Ol‘ JR bezogen auf die Wertigkeit für die Shows wohl zusammen mit Cole der unwichtigste war, machte es Mr. Barbecue-Soße zum mit Abstand unterhaltsamsten dieses Abends. Das „Ihr habt doch alle gefickt…“ stand Ross so dermaßen ins Gesicht geschrieben, dass man es schon als übermäßig cool bezeichnen muss, mit welcher Lässigkeit er sich kopfschüttelnd direkt nach seinem Wechsel zum blauen Brand vom Kommentatorenpult erhob und Michael Cole von dessen Platz verscheuchte. Absolut abgefahren.

2. Finlay
Wie flach und klischeebehaftet waren doch die Zeiten, als Finlay mit einem irischen Schlagstock durch die Gegend stolzierte und alles und jeden platt machte, was ihm in den Weg kam. Trotz seines hohen Alters, konnte er sich in kürzester Zeit in höchste Card-Gefilde wrestlen und wurde zu einem der etabliertesten Midcard-Heels der Liga. Dann kam der Tag, an dem er sich für die blaue statt der roten Pille entschied – in Fachkreisen auch „The Hornswoggle-Affair“ genannt und aus dem reißerischen Iren wurde der coole Igel, der seine Gegner mit einer Wasserpistole in die Schranken weißt. Und was hat ihm das gebracht? Er bekommt einen Titelkampf bei einem PPV. Und wird ins Boggeyland zur ECW gedraftet. Coole Nummer.

3. Die Frau, die 2 Dollar gewann
So ein klein wenig verarscht wär ich mir ja schon vorgekommen… Man stelle sich vor, man meldet sich bei einem Million-Dollar-Gewinnspiel an. Man merkt sich ein Codeword und übersteht über 60 Minuten grausamste Fernsehunterhaltung, getarnt als Wrestlingshow. Dann klingelt das Telefon, der Jürgen Milski des Professional Wrestling ist am Apparat und Du hast nur im Hinterkopf, welche mindestens fünfstelligen Unsummen er bereits am heutigen Abend verschenkt hatte. Und dann nennt er Dir Deinen Gewinn: 2 US Dollar. Das sind umgerechnet ungefähr 8 Eurocent. Ich glaube, ich weiß, wer das Set bei der Draft Lottery explodieren lassen hat…

4. Carlito
Der King of Cool hat es endlich mal wieder in die Top5 geschafft. Und seien wir mal ehrlich – die Nominierung könnte auch für’s Lebenswerk an den kleinen Karibikianer gehen. Fest entschlossen die Liga zu verlassen, lässt er sich doch bequatschen zu bleiben. Ein Push soll es gewesen sein, den man ihm versprochen hat. Direkt nach der Vertragsunterzeichnung gönnte man Carlito ein beliebtes Gimmickmatch um den Intercontinental Title – seither kann ich mich an keinen ersthaften Sieg oder gar Push mehr erinnern. Das allercoolste an diesem ganzen Karrieredesaster ist aber immer noch, dass man ihn beim Draft tatsächlich einen Neustart gönnen will. Einen Neustart wie auch Jamie Noble, Brian Kendrick oder Matt Striker. Vermutlich öffnet man unserer coolsten Säue aller coolen Säue damit aber lediglich Tür und Tor, damit Carlito weiter an diesem seinem fragwürdigen Lebenswerk arbeiten kann.

5. Paul Burchill
Fett abgesahnt hat ja Paul Burchill mit seinem Monsterpush in die RAW-Midcard. Erst brachte man ihn in einem zumindest halbwegs gelungenen Gimmick zurück und ließ ihn bei Heat auch seine Erfolge feiern. Dann startete die Fehde gegen Mr. Kennedy, einen ehemaligen und zukünftigen Main Eventer. Das erste Aufeinandertreffen verliert Burchill – aber dann… nix. Kennedy wird getradet und der ehemalige Pirat ist plötzlich nur noch cool genug um selber Valet zu werden und seine „Schwester“ in ihr erstes Titelmatch zu begleiten. Vielleicht haben wir Fans das aber auch von Anfang an falsch verstanden und man wollte eigentlich Katie Lea pushen und gar nicht den coolen Paul.

Zu erwähnen wären:
6. Vince McMahon
für seine herzzerreißende Hommage an den Todesangle von vor einem Jahr, die er startete zwei Tage bevor er besagten Todesangle aufgrund des realen Todes von Chris Benoit beenden musste.
7.
Spirit Squad für die Tatsache, dass von ihr nur noch ein Vollidiot mit ner scharfen Freundin und Chavo Guerrero’s Caddy übrig sind.
8. Zack Ryder und Curt Hawkins für ihren großartigen Status in der Tag Team Szene, der ihnen als Stablebrüder des World Heavyweight Champions nicht einmal den Vortritt in der Rangliste vor einem kleinwüchsigen Iren gibt.
9.
Charles Robinson für sein Match gegen den Great Khali, bei dem er es tatsächlich schaffte, nicht der schlechteste Wrestler im Ring zu sein – und das obwohl er sich kaum graziler bewegte als ein Seehund beim Laufen.
10.
Booker T und die Dudley Boys dafür, dass sie unter TNA Vertrag stehen und somit nicht im Tausch gegen Triple H zu Smackdown getradet werden können – obwohl, DAS wär doch echt mal Innovation.

25.06.2008